Paradies mit Stauden und Gemüse

Reiche Ernte: Renate Weyer reicht ihrem Mann Manfred einige Mangold-Stangen. Fotos: Brinmann-Thies
Der große Garten des historischen Pfarrhauses unterhalb der Alexandrikirche in der Straße Am Wöhlbach 13 hat in den letzten Jahren ein wenig sein Erscheinungsbild geändert: Viele der vom Zünsler und einem Pilz befallenen Buchsbäume mussten weichen. Der grünen Oase von Ehepaar Renate und Manfred Weyer hat das aber nicht geschadet.
VON ANNE BRINKMANN-THIES
„Der Garten ist heller geworden“, finden beide. Lücken hat Manfred Weyer mit anderen Pflanzen geschickt geschlossen. Mehr Grün gibt es im Vorgarten: Hier ist eine einstige Parkfläche gewichen – und hat der Natur Platz gemacht.
In ihrem Garten geben die Pflanzen den Ton an, denen der jeweilige Standort gut gefällt. Dort dürfen sie sich gerne ausbreiten.
Inmitten der grünen Oase wächst eine prächtige Apfelquitte und spendet Schatten. Ein Wasserbassin daneben ist nicht nur für Frösche ein kleines Paradies. Für sie gehörten Wasserbereiche unbedingt zu einem Garten, erzählt Renate Weyer. Üppig gedeiht ein prächtiger Bauerngarten, der vielfältiges Gemüse hervorbringt. Gerade ist Erntezeit für Mangold. Und die leuchtend orangen Kürbisse verheißen ebenfalls eine gute Ernte.
Aufzucht für jegliche Pflanzen betreibt Renate Weyer in der „Kinderstube“ des Gartens. „Ich mag nichts wegwerfen“, sagt sie. So werden Ableger in Töpfen großgezogen und warten auf den richtigen Platz. Die „Kinderstube“ findet sich hinter einer großen Hecke, die Manfred Weyer – samt einem torförmigen grünen Durchgang – mit selbst gefertigten Gestellen in der richtigen Form hält. Und auch einen Weidenzaun hat er selbst gefertigt. Augenfällig sind auch die tönernen Skulpturen, die Manfred Weyer selbst getöpfert hat. Kreativität also an vielen Stellen des großen Areals. Ein Blickfang ist aber auch die historisch anmutende Figur „Sophie Luise“. Nur wenige Meter entfernt hat die Ramblerrose Perpetua felicitae einen alten Birnbaum erklettert. Der trägt zwar keine Früchte mehr, darf sich jetzt aber mit einem schönen Blühkleid schmücken. Einen alten Kirschbaum erobert jetzt ein Blauregen, den Manfred Weyer gesetzt hat.
Als Paradies, in dem es viel zu entdecken gibt, empfinden aber nicht nur Besucher den Garten der Weyers. Auch viele Insekten, Igel und diverse Vögel lieben das Areal. So finden sich Nester in den alten Weinstöcken an der Hauswand. Und in der Scheune zieht ein Turmfalkenpaar bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seinen Nachwuchs auf. Es ist eben teils wildromantisch in dem großen Garten, den Renate und Manfred Weyer mit dem historischen Pfarrhaus im Herzen von Eldagsen vor rund 20 Jahren übernommen haben. Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, wurde erst als Pfarr-, später dann als Pfarrwitwenhaus genutzt. Seit 1975 sei es in privatem Besitz.
Seit vielen Jahren öffnet das Ehepaar Weyer im Rahmen des Programms „Offene Pforten“ der Region Hannover ihr blühendes Paradies auch für Besucher. Nach einer Unterbrechung sind Renate und Manfred Weyer in diesem Jahr wieder dabei. Und bitten um telefonische Terminabsprachen unter Telefon 05044/882950.