Maßgeschneiderte Erste-Hilfe-Kurse

Die ersten Maßnahmen in einem Notfall zeigt Gian Luca Porcarelli an einem Dummy: Ansprechen und Atmung prüfen. Foto: br

Die ersten Maßnahmen in einem Notfall zeigt Gian Luca Porcarelli an einem Dummy: Ansprechen und Atmung prüfen. Foto: br

Das Richtige tun in einem Notfall: Wie das geht, weiß der Notfallsanitäter Gian Luca Porcarelli ganz genau. Nun will der 24-Jährige anderen die Grundlagen Erster Hilfe vermitteln und hat dafür ein Unternehmen gegründet: Porcarelli Paramedico. Individuell zugeschnittene Erste-Hilfe-Kurse – etwa für Vereine, Firmen oder private Gruppen – bietet der junge Unternehmer an.

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Seinen Beruf als Notfallsanitäter übt er aber weiterhin mit halber Stelle aus. Nach seiner dreijährigen Ausbildung arbeitet Porcarelli nunmehr seit zwei Jahren bei den Johannitern in Garbsen. „Ich habe dabei gemerkt, dass es mir auch viel Spaß macht, zu lehren und etwas weiterzugeben“, erzählt der 24-Jährige. Daraus entwickelte er die Idee, selbst Erste-Hilfe-Kurse anzubieten. Bestärkt hat ihn auf diesem Weg auch ein Erste-Hilfe-Kurs auf Probe, den er beim TSV Gestorf in Kooperation mit der Johanniter-Akademie aus Hannover gegeben hat. Neben den Grundlagen der Ersten Hilfe wie stabiler Seitenlage, der Durchführung von Thoraxkompressionen bei der Reanimation und dem Einsatz eines externen Defibrillators sollen diese Kurse auch auf individuelle Notfälle vorbereiten. Als Beispiel nennt Porcarelli Sportvereine, in denen es zu typischen Verletzungen kommen kann. „Verletzungen sehen in der Regel beim Fußballspielen anders aus als beim Reitsport“, erklärt Porcarelli, der in Bad Münder lebt. Auf diese Bedürfnisse – im Fall der Fälle – einzugehen und darauf vorzubereiten, ist Teil seiner Kurse. Die dauern mindestens zwei Stunden, können aber auch auf Wunsch deutlich länger sein.

Die Motivation, anderen Menschen in Notlagen zu helfen, hat Porcarelli übrigens schon lange. Als Jugendlicher in der Feuerwehr aktiv, hat er dort seinen ersten Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Und hatte in seiner Berufswahl auch in seinem älteren Bruder Steffen Tegtmeier ein Vorbild, der ebenfalls Notfallsanitäter ist.

Dabei ist dieser Beruf sehr herausfordernd, weiß der 24-jährige Experte. Man werde dabei sehr schnell erwachsen. „Es muss einem klar sein, dass man auch schreckliche Situationen erlebt“, sagt er. Das könne unvorbereitete Menschen psychisch zerbrechen lassen. Jeder müsse dabei eine Strategie entwickeln, um damit umzugehen. In der Ausbildung etwa wurde das sogenannte Crew-Ressource-Management gelehrt, das aus der Fliegerei stamme. Ein wichtiger Punkt: Jeder darf alles sagen.

So werde auch in seinem Team jeder Einsatz besprochen: Was war gut, was lief nicht so gut. Und heftige Einsätze bespreche er im Nachgang auch mit seinen Freunden oder mit seiner Familie. Wegen der hohen Belastung – viele Kollegen bleiben nur kurze Zeit in diesem Beruf, so Porcarelli – habe er sich zur Reduzierung der Arbeitsstunden entschlossen. Und gleichzeitig zum Schritt in die Selbstständigkeit. Für die Durchführung seiner Erste-Hilfe-Kurse hat der junge Unternehmer auch die Unterstützung von Freunden, die ebenfalls als Notfallsanitäter arbeiten oder sich gerade in der Ausbildung dazu befinden.

„Wir bieten Erste-Hilfe Kurse für Vereine, Unternehmen und Veranstaltungen im Raum Hannover an“, berichtet er. Dazu bringt das Team das gesamte Equipment mit. Wo die Schwerpunkte des jeweiligen Kurses dann liegen, werde im Vorfeld genau abgesprochen, so der Rettungsdienstler, der vor seinem Start in die Selbstständigkeit selbst noch einen dreitägigen Erste-Hilfe-Trainerkurs absolviert hat, um künftig betriebliche Ersthelfer und Fahrschüler ausbilden zu können, sobald sich das Unternehmen dafür qualifiziert hat.

Bestens vorbereitet will der junge Unternehmer nun sein zweites berufliches Wirken beginnen.

Weitere Informationen gibt es unter www.porcarelli-paramedico.de